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“Ehe für alle schützt vor Suizid”

veröffentlicht am 18. November 2019

Jedenfalls ist die obige griffige Formel das, was skandinavische Forscher*innen als das Ergebnis ihrer Studie festhalten. Dabei handelt es sich um eine Untersuchung des dänischen Forschungsinstituts für Suizidprävention und der Universität Stockholm, die mehr als 28.000 Homosexuelle einbezogen hat.

Die Selbsttötungsrate sei zudem schneller gesunken als die bei heterosexuellen Paaren.

Laut Studienleiterin Annette Erlangsen reduzierten Gesetze wie etwa die ‘Ehe für alle’ und andere unterstützende Bestimmungen die Stigmatisierung von Homosexualität.

Ringetauschen allein reicht nicht zum Glück.

Suizidrate von Homosexuellen im Vergleich hoch

Dennoch nehmen sich immer noch mehr homosexuelle Menschen als Heterosexuelle das Leben. Verheiratete Lesben und Schwule haben sogar eine doppelt so hohe Suizid-Rate wie verheiratete Heterosexuelle.

Bei den Frauen sieht es noch krasser aus: Verheiratete Lesben nehmen sich 2,8 Mal eher das Leben als verheiratete Heteras.

Letztlich räumt auch das skandinavische Forschungsteam ein, dass nicht eindeutig sei, ob der Suizid-Rückgang tatsächlich auf die Ehe für alle oder/und auf andere Projekte zur Suizidprävention zurückzuführen sei.

Der markige Spruch “Ehe schützt vor Suizid” kann also so nicht bestehen bleiben.

Mag die strukturelle Diskriminierung durch Gesetze auch verringert worden sein, das Ausmaß an sozialer Diskriminierung Homosexueller ist nach wie vor erschreckend, und so sehr belastend, dass sie Menschenleben kostet.

Hier findet Ihr die Studie

Bei queer.de vom 15. November 2019 gibt es mehr Informationen

s. auch hier: 2 Jahre Ehe für alle – Regenbogenfamilien bleiben benachteiligt