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Mehr Forschung zu queeren NS-Verfolgten gefordert

veröffentlicht am 23. Mai 2023

Die Forschung zum Schicksal verfolgter queerer Menschen während des Nationalsozialismus sollte “deutlich gefördertund verstärkt” werden, so äußerten sich übereinstimmend sämtliche Fachleute im Rechtsausschuss des Bundestages. Die Anhörung erfolgte aufgrund des Antrags der Fraktion Die Linke unter dem Titel „Die ‘vergessenen’ queeren Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung“ (20/5359).

Erstmalig ging es am 27. Januar 2023 im Rahmen der Gedenkstunde des Bundestages auch um queere Verfolgte als Opfer des Nationalsozialismus.

Bislang wurden allerdings laut der Historikerin Anna Hájková von der University of Warwick die Zeugnisse der queeren Opfer nicht gesammelt. „Es war unmöglich, die eigene Geschichte zu erzählen, wenn man quasi als historischer Abfall galt“, sagte die Sachverständige. Die Anerkennung queeren Opfer, etwa lesbischer Frauen, sei auch deshalb unterblieben, weil sie zwar ob ihrer queeren Identität verfolgt, aber wegen anderer Dinge verurteilt worden seien, so der Historiker Bodie A. Ashton von der Universität Erfurt. Gedenken brauche “historisches Wissen”, so die Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, Andrea Genest. *

Das Video zur Anhörung, die Stellungnahmen der Sachverständigen sowie weitere Informationen zum Antrag der Fraktion Die Linke findet Ihr hier

* Die Zitate sind dem Newsletter “Heute im Bundestag – Inneres und Recht – Nr. 83” vom 22.05.2023 entnommen.